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GEOGRAPH. ÜBERSICHT. XXV verläuft, auf Kosten der Wüstentafel entstanden ist (vgl. S. XXIX). Für
die Entwicklungsgeschichte des Hauptteils sind drei aus früheren
Perioden erhaltene Schollen der Erdrinde von Bedeutung: im Westen
die iberische Scholle, die wahrscheinlich mit dem ganz ähnlich auf-
gebauten
Atlaslande von Marokko in Verbindung gestanden hat; in
der Mitte die tyrrhenische, im Osten die rumelische Scholle. Alle
drei sind aus Gesteinen der archäischen und der paläozoischen
Periode aufgebaut. Ihre einst zu alpinen Höhen emporgefalteten
Gebirge sind, als das Festland wieder sank, durch das übergreifende
Meer, durch die Arbeit der Brandungswellen bis auf den Sockel
abgetragen worden, der seinerseits zum Teil von den aus den
Trümmermassen neugebildeten Schichten verhüllt ist. Doch haben
spätere Krustenbewegungen diese ihrer Entstehung nach einförmig
flachen Rumpfschollen zerstückt und durch Schub und Gegenschub
der Schollenstücke hie und da wieder kleinere Gebirgsmassive von
bedeutender Höhe aufgetürmt. So finden sich auf der iberischen
Scholle im kastilischen Scheidegebirge (Sierra de Gredos) Höhen
von 2700m, in der Rhodope Rumeliens Höhen von fast 3000m, ja
selbst in der nur in Trümmern erhaltenen Tyrrhenis (S. XXVII) ragt
die Granitmasse von Korsika im Monte Cinto noch bis 2710m auf.

An diesen alten, tief in der Erdrinde verankerten Schollen
stauten sich, von niedersinkenden Schollen der mediterranen Ein-
bruchskessel
zur Seite und emporgepreßt, die jungen Faltengebirge.
So auf der iberischen Scholle von Norden her das steil aus den
Tiefen des biscayischen Einbruchskessels aufsteigende pyrenäisch-
kantabrische
Faltengebirge
(Aneto oder Maladetta 3404m), welches
seine Fächerstruktur dem Umstande verdankt, daß auch von dem
Einbruchskessel des Ebrobeckens her ein seitlicher Druck ausgeübt
wurde. Von Süden her wurde das andalusische Faltensystem an
die iberische Scholle (Meseta) angepreßt, das so im Mulhacén der
Sierra Nevada, nur 35km vom Mittelmeer, mit 3481m außerhalb
der Alpen die höchste Erhebung Europas erreicht. Wie die Pyrenäen,
die im Osten, auf der Grenze Frankreichs und Spaniens (bei Port
Vendres), mit reich gegliederter Küste endigen, ist auch das anda-
lusische
Faltensystem von Querbrüchen durchsetzt. Die östlichen
haben die Balearischen Inseln abgetrennt. Geomorphologisch noch
weit wirkungsvoller ist der westlichste Querbruch, an der Stelle
der scharfen Umbiegung des gefalteten Gürtels aus der West- in
die Ostrichtung, wo das Meer mit seiner Brandung und Gezeiten-
bewegung
die Straße von Gibraltar ausgearbeitet und noch in
geschichtlicher Zeit verbreitert hat. Eine unterseeische Boden-
schwelle
, die in nur 200m mittlerer Tiefe vom Kap Trafalgar nach
dem 44km entfernten Kap Spartel streicht, scheidet hier den Ein-
bruchskessel
des Alboran-(inneren) Beckens von dem des andalu-
sischen
(äußeren) Beckens, das Mittelmeer vom Ozean. So ist die
iberische Scholle im Norden wie im Süden von hohen Randgebirgen